Das Projekt „Accountable Care in Deutschland – Verbesserung der Patientenversorgung durch Vernetzung von Leistungserbringern und informierten Dialog“ wurde durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses mit knapp vier Millionen Euro unter der Konsortialführung von Professor Leonie Sundmacher gefördert. In Zusammenarbeit mit der medizinischen Hochschule Hannover, der Heinrich-Heine-Universität, den gesetzlichen Krankenkassen AOK (Rheinland/Hamburg, Nordwest), der Techniker Krankenkasse (TK), den kassenärztlichen Vereinigungen Hamburg, Schleswig-Holstein, Westfalen-Lippe und Nordrhein und mit dem Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) sollte mit dem Projekt die Abstimmung zwischen den an der Behandlung beteiligten Arztpraxen verbessert und damit die Gesundheitsversorgung verbessert werden.
Im deutschen Gesundheitssystem entscheiden Patienten durch ihre Inanspruchnahme maßgeblich mit, welche Versorger bei der Behandlung zusammenwirken. Nicht immer sind aber alle betroffenen Ärzte rechtzeitig informiert: Im Schnitt müsste ein Hausarzt jährlich mit rund 700 niedergelassenen Kollegen sprechen, um sich mit allen an der ambulanten Versorgung seiner Patienten beteiligten Ärzte abzustimmen.
Accountable Care in Deutschland (ACD)
Key facts
Forschungsfrage
Verbesserung der Patientenversorgung durch Vernetzung von Leistungserbringern und informierten Dialog
Laufzeit/Förderdauer
2017-2021
Gefördert durch
Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA) - Innovationsausschuss
Projektpartner
Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe, Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein, Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein, Kassenärztliche Vereinigung Hamburg, Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Hochschule Hannover, Techniker Krankenkasse, AOK Rheinland / Hamburg, AOK Nordwest
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Weiterführende Links
Auf der Grundlage von Routinedaten wurden in Hamburg, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen die informellen Netzwerke von Praxen erfasst, die Patienten gemeinsam versorgten und somit für diese „verantwortlich“ (accountable) waren. Rund 100 nach dem Zufallsprinzip ausgewählten Versorgernetzwerken wurden in moderierten Gesprächsrunden Informationen zur Verfügung gestellt, mit denen die Beteiligten des Netzwerks Ansätze zur Verbesserung der Versorgungsabläufe erkennen und lokal spezifische Behandlungspfade für ausgewählte Krankheitsbilder entwickeln konnten, welche die kontinuierliche Versorgung der Patientinnen und Patienten verbesserten. Das Projekt war auf drei Jahre angelegt.
Aktuelles zum Projekt
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Auf dem 22. Deutschen Kongress für Versorgungsforschung stellte Philip Bammert Ergebnisse der ACD-Studie vor.
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Das Projekt ACD ist zu Ende und der Ergebnisbericht kann eingesehen werden.
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Schüttig, W., Flemming, R., Mosler, C. H., Leve, V., Reddemann, O., Schultz, A., Brua, E., Brittner, M., Meyer, F., Pollmanns, J., Martin, J., Czihal, T., von Stillfried, D., Wilm, S., & Sundmacher, L. (2022). Development of indicators to assess quality and patient pathways in interdisciplinary care for patients with 14 ambulatory-care-sensitive conditions in Germany. BMC Health Services Research, 22(1), 1015. doi: 10.1186/s12913-022-08327-1.
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Flemming, R., Schüttig, W., Ng, F., Leve, V., & Sundmacher, L. (2022). Using social network analysis methods to identify networks of physicians responsible for the care of specific patient populations. BMC Health Services Research, 22(1), 462. doi: 10.1186/s12913-022-07807-8.
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Sundmacher, L., Flemming, R., Leve, V., Geiger, I., Franke, S., Czihal, T., Krause, C., Wiese, B., Meyer, F., Brittner, M., Pollmanns, J., Martin, J., Brandenburg, P., Schultz, A., Brua, E., Schneider, U., Dortmann, O., Rupprecht, C., Wilm, S., & Schüttig, W. (2021). Improving the continuity and coordination of ambulatory care through feedback and facilitated dialogue—a study protocol for a cluster-randomised trial to evaluate the ACD study (Accountable Care in Germany). Trials, 22(1), 624. doi: 10.1186/s13063-021-05584-z.