Regionale Versorgungsforschung


Im Forschungsfeld regionale Versorgungsforschung werden räumliche Unterschiede in der Versorgung und Gesundheit der Bevölkerung analysiert. Verbindendes Element ist das Ziel, mit gegebenen regionalen Ressourcen die bestmöglichen Gesundheitsergebnisse zu erzielen und sicherzustellen, dass der (medizinische) Versorgungsbedarf der Patient:innen erfüllt wird.

Zu diesem Zweck wird beispielsweise untersucht, wie man den latenten Bedarf an medizinischen Leistungen schätzen kann, in welchen Regionen mögliche Defizite im Zugang zur Versorgung bestehen (z.B. lange Wartezeiten auf Termine), und welche räumlichen, angebots- und nachfragseitigen Determinanten die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen bedingen.

Forschungsarbeiten zum Monitoring und zur Analyse dieser regionalen Unterschiede in der Gesundheitsversorgung können wichtige Informationen zu vermeidbaren regionalen Unterschieden in der Qualität und Effizienz der Versorgung liefern. Die Erkenntnisse können zum Beispiel für die Bedarfsplanung, ein regionales Benchmarking und vertieftes Qualitätsmanagement mit Akteuren vor Ort relevant sein.

Laufende Forschungsprojekte

  • ChroVID

    In dem vom DFG geförderten Forschungsprojekt wird aus verschiedenen Perspektiven untersucht, wie sich die COVID-19-Pandemie auf die Gesundheitsversorgung von chronisch Erkrankten in Bayern ausgewirkt hat. Im Fokus stehen dabei Patient:innen mit Diabetes, koronarer Herzkrankheit oder Krebs.

  • Mo2Regio

    Im Forschungsprojekt Mo2Regio wird eine skalierbare Infrastruktur entwickelt, die unter Beteiligung relevanter Akteure Versorgungsziele definiert, die regionale Gesundheitsversorgung sektorenübergreifend abbildet und die Grundlage für eine abgestimmte Versorgungssteuerung bildet. Der Fokus des Projektes liegt auf der Gesundheitsversorgung von Kindern und Jugendlichen sowie Patient:innen mit Demenz.

  • Apothekenversorgung

    In dem vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Auftrag gegebenen Forschungsprojekt zur Apothekenversorgung in Bayern wird der aktuelle Status der Versorgungssituation mit Apotheken in Bayern untersucht. Darauf aufbauend werden aktuelle und zukünftige Herausforderungen abgeleitet sowie ein bevölkerungsbasierter Bedarf an Apotheken geschätzt.

  • Datenallianz Bayern

    In der Datenallianz werden die organisatorischen und rechtlichen Voraussetzungen für die Forschung mit sensiblen Gesundheitsdaten strukturiert. In Zusammenarbeit mit der AOK Bayern wird darin das Ziel verfolgt, Forschenden den Zugang zu und die Forschung mit Gesundheitsdaten zu erleichtern und den Bereich der Versorgungsforschung zu stärken.

Abgeschlossene Forschungsprojekte

FOR2723 (2019-2022)

Als Teil der DFG-Forschungsgruppe „FOR2723“ untersuchte das Fachgebiet für Gesundheitsökonomie soziale Ungleichheiten in der Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen bei Kindern und Jugendlichen. Mehr Informationen hier.

WirtMed Studie (2017-2021)

In der „WirtMed-Studie“ wurden neue Verfahren entwickelt und erprobt, mit denen die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) und die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) in Zukunft die Wirtschaftlichkeit und Qualität von Arzneimittelverordnungen prüfen und sinnvoll steuern können. Mehr Informationen hier.

Gutachten zur Weiterentwicklung der Bedarfsplanung (2017-2020)

Im Februar 2017 hat der Gemeinsame Bundesauschuss (G-BA) ein fächerübergreifendes wissenschaftliches Gutachten in Auftrag gegeben, worin die geltenden Verhältniszahlen überprüft und hierauf aufbauend die Bedarfsplanung weiterentwickelt werden sollte. Ziel war dabei, dem tatsächlichen Versorgungsbedarf in der vertragsärztlichen Versorgung besser als bisher gerecht zu werden und eine flächendeckend wohnortnahe wie auch bedarfsgerechte Versorgung weiter zu fördern. Mehr Informationen hier.