Datenallianz Bayern Effiziente Forschung mit Routinedaten der Gesundheitsversorgung in einer intersektoralen Forschungsgemeinschaft


Die Datenallianz Bayern ist eine neue Kooperation zwischen der AOK Bayern und dem Fachgebiet für Gesundheitsökonomie an der TU München und zielt auf eine effizientere Forschung mit Routinedaten ab. In der Datenallianz werden die organisatorischen und rechtlichen Voraussetzungen für die Forschung mit sensiblen Gesundheitsdaten strukturiert. So wird (insbesondere methodisch orientierten) Forschenden der Zugang zu und die Forschung mit Gesundheitsdaten in einem strukturierten Rahmen ermöglicht und der Fokus auf die Versorgungsforschung wird nachhaltig gestärkt.

Die AOK Bayern versichert mit einem Marktanteil von über 40% einen Großteil der bayerischen Bevölkerung. Sie hat ein großes Interesse an qualitativ hochwertiger Versorgungsforschung und spielt eine wichtige Rolle in der bayerischen Gesundheitsversorgung.

Forschende des Fachgebiets für Gesundheitsökonomie haben jahrelange Erfahrung in der Forschung mit großen Datensätzen von Gesundheits- und Abrechnungsdaten. Beispiele dafür sind das vom G-BA beauftragte Gutachten zur Weiterentwicklung der Bedarfsplanung (2017-2020) oder die Forschung zur Versorgung durch Arztnetze im Projekt „ATP Arztnetze – Arbeitsteilung und Performance empirischer und organisierter Netzwerke im ambulanten Sektor in Deutschland“. Auch in aktuellen Forschungsprojekten werden große Datensätze analysiert, um unter anderem tatsächliche Versorgungsstrukturen und -abläufe von Patienten und Patientinnen besser zu verstehen. Ein Beispiel hierfür ist das Projekt PFAD.

Die enge Kooperation zwischen der AOK Bayern als wichtiger Akteur des Gesundheitssystems und Forschenden der Universität soll die universitäre Gesundheitsforschung stärken. Die Kombination der beiden Perspektiven auf Themen der Gesundheitsversorgung zielt zudem darauf ab, auch die Umsetzbarkeit und den Transfer von Forschungsergebnissen in die Versorgungsrealität zu berücksichtigen und fördern.

Key facts


Forschungsschwerpunkt

Strukturierte und effiziente Erarbeitung von Forschungsthemen zur Versorgungforschung und Gesundheitsforschung.


Laufzeit/Förderdauer

Förderdauer des BMBF 2024 – 2025 zur Skalierung der Vertrauensstelle und Etablierung der Datenallianz Bayern. Die Kooperation der Datenallianz Bayern wird über die Förderdauer fortgeführt und iterativ weiter ausgebaut werden. Nähere Informationen zum perspektivischen Ausbau der Datenallianz werden demnächst hier abzurufen sein.


Gefördert durch

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)


Projektpartner

AOK Bayern
Die Gesundheitskasse


Ansprechpartner

Aufbau und Inhalt der Datenallianz Bayern
Forschende der TUM können künftig dem Entscheidungsgremium der Datenallianz ein Forschungsprojekt anhand einer Kurzbeschreibung vorstellen. Das Gremium besteht aus Verantwortlichen der AOK Bayern, Forschenden der TU München und Verantwortlichen der Vertrauensstelle. Bei Zustimmung des Gremiums können Forschende zeitnah mit der Datenanalyse beginnen und die Strukturen der Datenallianz für die Durchführung der Forschung nutzen.

Die Datenallianz gibt Forschenden der TU München die Möglichkeit Forschungsprojekte, die anhand von Abrechnungsdaten erarbeitet werden können, durchzuführen.

Vorteil für Forschende
Die Vertrauensstelle der TUM organisiert zusammen mit der AOK Bayern die rechtlichen und organisatorischen Voraussetzungen, die für die Arbeit mit den sensiblen Abrechnungsdaten einzuhalten sind, und stellt die notwendigen Strukturen für Forschende zur Verfügung. Forschende können basierend auf aufbereiteten Gesundheitsdaten eigene Forschungsprojekte innerhalb der Strukturen der Datenallianz ausführen.

Durchführung eines Forschungsprojekts im Rahmen der Datenallianz Bayern

  • Forschende der TU München reichen eine Kurzbeschreibung ihres Forschungsprojekts / des Forschungsgegenstands bei der Datenallianz ein

  • Das Entscheidungsgremium der Datenallianz beurteilt die eingereichten Forschungsprojekte hinsichtlich festgelegter Kriterien und entscheidet über die Durchführung des Forschungsprojekts im Rahmen der Datenallianz.

  • Wird ein Forschungsprojekt angenommen, wird den Forschenden die Erarbeitung ihres Forschungsprojekts innerhalb der Strukturen der Datenallianz ermöglicht

  • Forschende können einen strukturierten Diskussionsprozess mit dem Entscheidungsgremium der Datenallianz durchlaufen, wodurch sich folgende Vorteile ergeben:

    • Sicherung und Stärkung der Qualität der Forschungsergebnisse

    • Diskussion zur Umsetzbarkeit und zum Transfer der Forschungsergebnisse in die Versorgungsrealität

    • Erhöhung der Geschwindigkeit in der Umsetzung unter Einhaltung aller rechtlichen Vorgaben

    • Die Publikation von Forschungsergebnissen wird gefördert.

Details zu den Voraussetzungen und dem Vorgehen für die Projekteinreichungen werden demnächst hier abzurufen sein. Ebenso wird es die Möglichkeit geben, einen Überblick über laufende Forschungsvorhaben zu bekommen.

Aktuelles zum Projekt

  • Das Konzept der Datenallianz Bayern wurde bei der Förderausschreibung im Rahmen der Richtlinie zu „Projekten zur Skalierung und Akzeptanzsteigerung von intersektoralen Datentreuhandmodellen in der Praxis“ im Dezember 2023 eingereicht.

    Die Datenallianz Bayern wurde zur Förderung ausgewählt. Wir freuen uns über die positive Bewertung der Datenallianz Bayern!

  • Umfangreiche rechtliche Voraussetzung wurden geschaffen, um die Datenallianz gemeinsam umsetzen zu können. Das Ergebnis vieler Gespräche zur rechtlichen Ausgestaltung resultierte im beidseitigen Unterzeichnen der rechtlichen Voraussetzungen.

  • In regelmäßigen Treffen haben die AOK Bayern und das Fachgebiet für Gesundheitsökonomie die Projektidee entworfen und Perspektiven entwickelt. In 2023 wurde das gemeinsame Konzept finalisiert und formuliert.