Fracture-Liaison-Service - zur Implementierung einer integrierten Versorgungsstruktur zur Vermeidung von Osteoporose-bedingten Folgefrakturen (FLS-CARE)


Eine Vielzahl von Frakturen wäre durch gezielte Osteoporosetherapie und wirksame Vorbeugemaßnahmen gegen Stürze vermeidbar. Bei Patienten mit Osteoporose-assoziierten Knochenbrüchen wird heute unter den Bedingungen der Regelversorgung jedoch nur selten die zugrundeliegende Osteoporose abgeklärt und therapiert. Obwohl jeder Osteoporose-assoziierten Fraktur ein Sturz vorausgeht, findet in der Regel keine strukturierte Sturzprävention statt. Diese Versäumnisse führen häufig zu weiteren Frakturen mit daraus resultierenden stationären Aufenthalten durch zusätzliche Operationen.

Mit dem Fracture-Liaison-Service (FLS) Case-Management soll die Häufigkeit von Folgefrakturen verringert werden, indem deren Ursachen gezielt und nachhaltig entgegengewirkt wird. Es handelt sich dabei um ein berufsfeldübergreifendes Versorgungsmodell mit einem integrierten und leitliniengerechten Versorgungskonzept in einem Netzwerk bestehend aus Ärzten und Pflegekräften des ambulanten und des stationären Sektors. Damit soll sichergestellt werden, dass die im stationären Bereich eingeleitete Frakturprävention in der ambulanten Versorgung fortgeführt wird.

Während des stationären Aufenthaltes werden Patienten mit Osteoporose-assoziierter Hüft-Fraktur identifiziert und über den Inhalt und den zeitlichen Verlauf des Versorgungsprogramms zur Vermeidung einer Folgefraktur aufgeklärt. In das Modell eingeschlossene Patienten werden auf der Grundlage leitliniengerechter Diagnostik- und Behandlungspfade hinsichtlich einer zugrundeliegenden Osteoporose zunächst diagnostiziert und anschließend behandelt. Ergänzend dazu werden die Patienten in ein Sturzprophylaxe-Programm eingebunden.

Key facts


Forschungsfrage

Verringerung der Häufigkeit von Folgefrakturen durch gezieltes und nachhaltiges Entgegenwirken der Ursachen


Laufzeit/Förderdauer

2020-2024


Gefördert durch

Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA) - Innovationsausschuss


Projektpartner

Die Techniker, AOK Bayern, Barmer, DAK Gesundheit, PVM Versorgungsmanagement, IKK Classic, Akademie der Unfallchirurgie GmbH


Ansprechpartnerin

Weiterführende Links

Obwohl die Kosteneffektivität für das FLS bereits im anglo-amerikanischen Bereich gezeigt werden konnte, existiert in Deutschland kaum ein FLS nach diesem Vorbild. Diese Lücke versucht das Projekt „Fracture-Liaison-Service - zur Implementierung einer integrierten Versorgungsstruktur zur Vermeidung von Osteoporose-bedingten Folgefrakturen (FLS-CARE)", welches durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschuss gefördert wird, unter der Leitung des Klinikums für Allgemeine, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie zu schließen. Das Fachgebiet für Gesundheitsökonomie wird die Evaluation der clusterrandomisierten Studie durchführen.

Das Projekt begann im Januar 2020 und endet zum 31.11.2024.

Aktuelles zum Projekt

  • Die Patientenrekrutierung endete am 30.06.2022. Es folgt eine 24-monatige Nachbeobachtungsphase.

  • Die Rekrutierung der Krankenhäuser startete am 01.06.2021. Insgesamt werden 18 Krankenhäuser an der Studie teilnehmen.

  • Geiger, I., Kammerlander, C., Höfer, C., Volland, R., Trinemeier, J., Henschelchen, M., Friess, T., Andrae, U., Stäudel, C., Andress, H.-J., Liese, T., Behnke, M., Stojanovic, M., Brunner, U., Schreiber, S., Gradl, G., Fürst, B., Grote, S., Schmid, C., . . . group, F.-C. s. (2021). Implementation of an integrated care programme to avoid fragility fractures of the hip in older adults in 18 Bavarian hospitals – study protocol for the cluster-randomised controlled fracture liaison service FLS-CARE. BMC Geriatrics, 21(1), 43. doi: 10.1186/s12877-020-01966-1.

  • Das Projekt FLS beginnt zum 1. Januar 2020.